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Bausparen: Lohnt sich das noch? Tipps für Ihre Finanzplanung

Das Bausparen gilt als bewährte Methode zur Finanzierung von Wohneigentum. Doch angesichts niedriger Zinsen stellt sich die Frage, ob sich diese Form des Sparens heutzutage noch rechnet. Eine detaillierte Betrachtung der Grundprinzipien, Kosten und Einbindung in Ihre persönliche Finanzplanung hilft Ihnen bei der Entscheidungsfindung.

 

Grundprinzipien des Bausparens

 

Das Bausparsystem in Deutschland hat eine lange Tradition und erfreut sich großer Beliebtheit. Fast jeder zweite Haushalt besitzt mindestens einen Bausparvertrag, insgesamt existieren mehr als 20 Millionen Verträge. Die Grundidee des Bausparens besteht darin, dass Teilnehmer regelmäßig einen festgelegten Betrag in einen gemeinsamen Topf einzahlen, um später den Erwerb oder die Modernisierung einer Immobilie zu finanzieren.

 

Ein wesentliches Merkmal des Bausparens ist die Zinssicherheit über die gesamte Vertragslaufzeit. Sowohl die Guthabenzinsen während der Ansparphase als auch die Darlehenszinsen nach der Zuteilung sind von Beginn an festgeschrieben. Diese Planungssicherheit macht Bausparverträge zu einer interessanten Anlage- und Finanzierungsform. Um den Darlehensanspruch zu erlangen, müssen Sie als Bausparer einen Teil der vereinbarten Bausparsumme ansparen, meist zwischen 30% und 50%. Die Frage, ob Bausparen sinnvoll ist, hängt von Ihren individuellen finanziellen Zielen und Möglichkeiten ab.

 

Bausparverträge bieten zusätzliche Vorteile wie die Möglichkeit der Einzahlung vermögenswirksamer Leistungen durch den Arbeitgeber sowie staatliche Förderungen in Form der Arbeitnehmersparzulage und der Wohnungsbauprämie. Einlagen bei Bausparkassen sind bis zu einem Betrag von 100.000 Euro durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt.

 

Kosten und Gebühren beim Bausparen

 

Beim Abschluss eines Bausparvertrags fallen verschiedene Kosten und Gebühren an. Die Abschlussgebühr ist eine einmalige Zahlung, die sich nach der Höhe der vereinbarten Bausparsumme richtet und meist zwischen 1 und 1,6% liegt. Bei einer Bausparsumme von 50.000 Euro bedeutet dies eine Abschlussgebühr von 500 bis 800 Euro. Diese Gebühr kann nicht zurückgefordert werden und gilt als abgegolten.

 

Ein weiterer Kostenfaktor beim Bausparen ist das Agio, ein Aufgeld auf die Darlehenssumme in Höhe von meist 1 bis 3%. Bearbeitungsentgelte und Darlehensgebühren wurden vom Bundesgerichtshof für unzulässig erklärt.

 

Bei Bausparverträgen für Kinder gibt es oft einen Jugendbonus, der die Abschlussgebühr bis zu einer Bausparsumme von 20.000 Euro ausgleicht. Die folgende Tabelle zeigt die Relation zwischen Bausparsumme und Abschlussgebühr:

 

  • Bausparsumme: 20.000 €, Abschlussgebühr 1%: 200 €, Abschlussgebühr 1,6%: 320 €

  • Bausparsumme: 50.000 €, Abschlussgebühr 1%: 500 €, Abschlussgebühr 1,6%: 800 €

  • Bausparsumme: 100.000 €, Abschlussgebühr 1%: 1.000 €, Abschlussgebühr 1,6%: 1.600 €

 

Bausparen in der Finanzplanung

 

Bausparen spielt eine wichtige Rolle bei der Immobilienfinanzierung in Deutschland. Etwa 50% der Immobilienkäufer nutzen Bausparmittel beim Erwerb oder Bau selbstgenutzter Immobilien, wobei rund ein Drittel der für diese Immobilien aufgewendeten Mittel aus Bausparverträgen stammt.

 

Bausparverträge können als Basis für eine Immobilienfinanzierung dienen, aber auch als reiner Sparplan genutzt werden. Um das Bauspardarlehen in Anspruch nehmen zu können, müssen Sie in der Regel 40-50% der Bausparsumme ansparen. Dieser Mindestsparbetrag wird üblicherweise nach etwa 8-9 Jahren mit regelmäßigen Einzahlungen erreicht.

 

Bauspardarlehen werden bei der Immobilienfinanzierung häufig ergänzend zu anderen Darlehen eingesetzt. Aufgrund der hohen Tilgungsraten sind die monatlichen Belastungen dabei nicht unerheblich. Es empfiehlt sich deshalb, frühzeitig mit dem Sparen zu beginnen, auch wenn Sie noch keine konkreten Baupläne haben. Eine Online-Immobilienbewertung kann Ihnen helfen, den zukünftigen Finanzierungsbedarf besser einzuschätzen.

 

Fazit

 

Bausparen bleibt ein wichtiger Bestandteil der Baufinanzierung, doch es lohnt sich nur für diejenigen, die Angebote sorgfältig prüfen. Die gesetzliche Einlagensicherung schützt Bausparer bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bausparkasse. Bausparverträge bieten feste Zinsen für das Baudarlehen, was Planungssicherheit ermöglicht. Allerdings sind die Guthabenzinsen oft niedrig im Vergleich zu anderen Anlageformen. Ob sich das Bausparen zur Zinsabsicherung beim späteren Anschlussdarlehen rechnet, bleibt Spekulation. Für das Ansparen von Rücklagen für spätere Reparaturen und Modernisierungen kann Bausparen jedoch eine gute Möglichkeit sein.